Cover von Martin Luther in der Gemeinde

Martin Luther in der Gemeinde

Ideen, Materialien, Arbeitsblätter

96 Seiten. Vandenhoeck & Ruprecht
Herausgegeben von Gottfried Orth
ISBN: 978-3-525-58179-7 · Preis: 24,99 €
Mit dem Beitrag "Mut" von Georg Magirius

Kurzbeschreibung

Luther für Kinder, Konfis, Gruppen und Glaubenskurse. Der Band „Martin Luther in der Gemeinde“ ist geeignet für alle möglichen Anfragen, die um den Reformator Martin Luther an Kirchengemeinden herantragen werden. Denn er macht umfangreiche und praxiserprobte Angebote. Da wird mittelalterlich gekocht und gespielt. Es wird theologisiert, musiziert, erzählt, probiert und inszeniert. Der Band ist gemeindenah, theologisch nicht abgehoben, aber existenziell.

Der Band enthält Inhalte wie eine ausformulierte Biografie des Reformators, Ablaufskizzen zum Beispiel für  Gemeindeabende, außerdem Bausteine für Projekte, gebrauchsfertig mit Materiallisten, Anleitungen und Kopiervorlagen. Im digitalen Zusatzmaterial finden sich überdies universal einsetzbare Arbeitsblätter zur Biografie und Theologie Martin Luthers, Bilder und Spielmaterial.

Der Beitrag von Georg Magirius regt zur Diskussion an, was passiert, wenn man die Maske des ununterbrochenen Gelingens ablegt.  

Der Herausgeber Gottfried Orth

Gottfried Orth ist Professor für Evangelische Theologie und Religionspädagogik an der Technischen Universität Braunschweig. Er war lange in der Erwachsenenbildung tätig. Forschungsschwerpunkte sind u.a. Ökumenische Theologie, konziliarer Prozeß für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung, Er ist Herausgeber des Buches „Gewaltfreie Kommunikation in Kirchen und Gemeinden“.   

Leseprobe

Luthers Mut zur Verletzlichkeit

Von Georg Magirius

(…) Wer seine Verletzlichkeit gesteht, ist frei vom Anspruch auf ein wohlgeformtes Leben. Oft merkt man in dem Augenblick, in dem man sich öffnet, wie Nähe entsteht, vorsichtig und oft überraschend klar erkennen sich diejenigen, die nicht für immer die Maske ewigen Gelingens tragen wollen. Der Tod naher Menschen konnte Luther zu Tränen rühren, sein Mut zur Verletzlichkeit war keine Theorie. Als seine kaum acht Monate alte Tochter Elisabeth gestorben war, schrieb er an einen Freund:

„Sie hat mir ein seltsam bekümmertes, beinahe weibliches Herz zurückgelassen, so sehr jammerte mich ihrer.“

Als später eben dieser Freund gestorben war, wagte man das Luther in Wittenberg zunächst nicht einmal mitzuteilen, so sehr war man um den Mann mit seinem so oft bekümmerten und mitunter beinahe weiblichen Herzen besorgt. Als man ihm die Nachricht schließlich doch eröffnete, weinte er den ganzen Tag lang. Und den vehementen Schmerz über den Tod der Tochter Magdalena konnte ihm, so klagt er, 

„… nicht einmal Christi Tod … so völlig, wie es sein sollte, … überwinden.“ (…)