Cover von Gott spricht kunterbunt

Gott spricht kunterbunt

Reden und Geschichten gegen die grauen Kanzelworte

Autor: Georg Magirius
56 Seiten. Echter Verlag
Reihe Topos-Plus 34, Lektorat: Heribert Handwerk
ISBN: 3-786-78344-6 · Preis: 7,90 €

Ich spürte Hunger, obwohl ich doch gerade erst gegessen hatte.

Georg Magirius

Kurzbeschreibung

Wenn von Gott gesprochen wird, dann müsste das durch Magen, Mark und Beine gehen. Doch graue Worte in der Kirche laden nur zum Schlafen ein. Viel zu oft zumindest, behauptet Georg Magirius. Er begibt sich auf die Suche. In immer neuen Anläufen spürt er einer Sprache nach, die begeistern kann, die prickelt und belebt.

Sätze aus der Bibel leiten ihn, sie werden ihm zu Fährten. Und er wird fündig: An ungewohnten Orten, im Alltag, in Geschichten und überraschenden Szenarien entdeckt er, dass Gottes Wort Klang gewinnen kann. Ein Buch voller Schwung, ironisch und bissig gegen die müden Kanzelworte, zugleich von erzählerischer Lust durchzogen, voller Phantasie und Poesie.

Pressestimmen

„Kunterbunt spricht auch der Verfasser.“ – Axel Pries, Oberhessische Zeitung

„Stille vollendet seine Geschichten.“ – Lisa Grüterich, Rhein-Neckar-Zeitung 

„Gekonnt lässt der Autor die Grenzen zwischen Realem und Surrealem verschwimmen.“ – Ursula Thiele, Buchkatalog.de

„Ein Autor, der in die Welt seiner Geschichten entführen kann, eben jene Selbstvergessenheit hervorrufen kann, die der ewigen Suche neue Türen öffnet.“ – Gabriele Lermann, Strassengazette

„Magirius verabscheut alles, war nur einem Zweck dient, nur aktuell und schnell sein soll und somit am nicht in Worte zu fassenden Quell des Lebens vorbeigeht.“ – Ev. Sonntagszeitung 

„Der Autor lässt sich nicht auf Festgelegtes festlegen.“ – Mitteilungsblatt Neckarsteinach

Leseprobe

… Aber was sollte das überhaupt sein: Hunger nach dem Wort des HERRN? Äußerst seltsam. Ich musste schmunzeln: Na, zwischen Buchdeckeln hat sich dieses Wort anscheinend nicht verkrochen. Sonst hätte Hans es in seiner Bücherschwemme längst gefunden. Vielleicht war es in der Kirche aufzuspüren? Ich war schon lange nicht mehr dort gewesen. Aber beim letzten Mal hatte ich weder das Wort des HERRN noch nach ihm knurrende Mägen hören können. Alle satt und zufrieden – so wie ich vor einer halben Stunde noch. Ja, ich spürte Hunger, obwohl ich doch gerade eben erst gegessen hatte. War das etwa Hunger nach dem Wort des HERRN? Wenn ja, dann war das ein Hunger, der sich weder mit Essen noch mit Trinken stillen ließ. 

Wonach ich dürstete, das war ein Zauberwort. Ein Wort, viel stärker noch als Kuchen, Plätzchen, Fruchtgetränke. Ein Wort, das in kein Sommerloch versinkt. Eine Zeitung, die niemals mehr vergilbt. Ein Wort, das mich tanzen, singen lässt. Worauf warten? Ich zerriss meine alten Urlaubspläne und gab mir eine Woche Zeit zum Suchen. Ein Taxi brachte mich in die Stadt zum Hauptbahnhof …

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