Cover von Glaube, Liebe, Hoffnung

Glaube, Liebe, Hoffnung

Kleine Weisheiten, Geschichten und Gedanken zur Hochzeit

Autor: Erich Fried, Anton Tschechow, Reiner Kunze. u.a.
96 Seiten. St. Benno Verlag Leipzig
Herausgegeben von Volker Bauch. Fest gebunden, mit vielen Farbabbildungen
ISBN: 978-3-746233499 · Preis: 5,00 €
Mit einer Erzählung von Georg Magirius

Kurzbeschreibung

Das Hochzeitspaar bekommt mit passenden Bibelversen einen Erfahrungsschatz großer Autoren mit auf den Weg. Reiner Kunze, Siegfried Lenz, Wilhelm Willms, Anton Tschechow, Erich Fried erzählen mit Witz und Weisheit von Liebe und Zusammenleben. Dazu treten Bilder, die die Stimmung des Hochzeitstags festhalten.

Georg Magirius erzählt in „Glaube, Liebe, Hoffnung“ die Geschichte von Josef und Maria, die seinem Buch „… denn die Liebe ist von Gott“ entnommen ist. Die Verlobten sind auf dem Weg in eine schöne Zukunft, da mogelt sich ein Dritter zwischen wie. Wie genau ihm das gelingt, ist dubios. Für Ärger sorgt er allemal. Ein Blitz der Eifersucht trifft Josef …

Leseprobe

Wieder angenähert

Josef und Maria

(…) Josef musste lachen. Aha, so vornehm drückt das die göttliche Offenbarung aus. Und wenn der Kaiser von China der Vater wäre! So schnell ließ sich Josef nicht beschwatzen. Seine Gedanken fuhren Karussell: der heilige Geist also, meine Güte. Ein Liebhaber, dem er als gewöhnlicher Zimmermann nie das Wasser reichen könnte. Denn fromm, wie Josef war, wusste er aus den Prophetenbüchern, was der Geist so alles fertig brachte. (Jesaja 43,1.2; Joel 3,1–4) Er goss sich mit großer Frische aus und wen er überraschte, der hatte Träume, konnte weise Dinge sagen, Wunderzeichen, Rauch, Blut und Feuer sehen – kurz und gut: Es war Ekstase, aber ohne Drogen. Damit war klar, warum Maria nicht von ihrem amourösen Abenteuer erzählen wollte.

Ach Gott, knirschte Josef und wälzte sich im Traum hin und her, du elendiger Gott! Doch als er seine größte Wut in die Kissen geschwitzt hatte und vom Schlaf erwacht war, da tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. (Math 1,24) Und Maria? Der heilige Geist hatte sie bezaubert, seelig aber war sie, weil sich der recht alltägliche Geist des Josef weiterhin zu ihr gesellen wollte. (…)